Zeitzeugeninterviews

 

2016 videografierte die Heidelberger Lupe im Rahmen des Besuchs von Holocaust Überlebenden in der Stadt Zeitzeugeninterviews an Heidelberger Schulen. Die Video-Sammlung ist in der Rubrik Videos Zeitzeugeninterviews veröffentlicht. Das Passwort zu den Videos kann beim Verein erfragt werden: info@heidelberger-lupe.de

Die Interviewsammlung beinhaltet 
Videos mit den folgenden Zeitzeugen

Zeitzeugeninterview mit Hans Flor

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Zeitzeugeninterview mit…..  Hans, Flor (*24. Juli 1926)
Hintergrundinfos zu

 

den Interviewten

Hans Flor wurde am 24. Juli 1926 in Heidelberg als Sohn von Else (gen. Elsa) Flor, geb. Kaufmann (1901-1986) und Michael Flor (1897-1968) geboren. Der nichtjüdische Vater arbeitete als Dreher. Die Mutter, die mehrfach inhaftiert wurde, lebte zusammen mit ihrem Mann und dem Sohn Hans, in der Dossenheimer Landstraße 101. Am 15.2.1945 wurden Hans und seine Mutter nach Theresienstadt deportiert. Am 10.7.1945 konnten beide nach Heidelberg zurückkehren, nachdem das Lager durch russische Truppen befreit worden war. Hans Flor wohnt heute in Gaiberg bei Heidelberg.

 

Sein Bruder Alfred wurde am 9. November 1938 als Achtzehnjähriger in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Danach gelang Alfred Flor die Flucht nach Israel (damals noch Palästina). Er starb dort im Jahr 2013. Hans Flors Onkel Albert, sein Onkel Ludwig und sein Tante Gerda wurden in Auschwitz ermordet.

Das Interview wurde

 

geführt am …

10. Mai 2016
Die Zeitzeugen wurden

 

interviewt von …

Hans Flor hielt seinen Vortrag an der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH)
Hintergrundinfos zur

 

Aufnahme

Die Gesamtlänge der Aufnahme betragt 31:41 Minuten und kann über den Verein Heidelberger Lupe bezogen werden

 

(info@heidelberger-lupe.de)

Schlagwörter

–        Über die Familie, Familienbilder-       

–        Flucht

–        Verfolgung ab 1939

–        Deportation

–        Befreiung

–        Liste der Drangsale

Zeitzeugeninterview mit Mia Forscher und Henry Baer

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Zeitzeugeninterview mit…. 1. Mia Forscher, geb. Weiner (* 05.09.1922)

 

2. Dr. med. dent. Heinrich (Henry) Leopold Baer (*06.10.1935)

Hintergrundinfos zu den Interviewten 1. Mia  Forscher, geb. Weiner , wurde am 5. September 1922 in Heidelberg als Tochter von Max Weiner (1893-1982) und Klara Weiner, geb. Rennert (1894-1971) geboren. Ich Vater betrieb die Glas- und Porzellanwarenhandlung M. Weiner mit einem Ladengeschäft in der Brückenstraße 4. Im Nationalsozialismus wurden Juden zunehmend aus dem Wirtschaftsleben durch gesetzliche Maßnahmen und „Arisierungen“ gedrängt und 1934 wurde ebenfalls das Geschäft der Familie Weiner liquidiert. Daraufhin floh die Familie im April 1934 in die USA.

 

Nach dem College arbeitete Mia für die „Hebrew Immigrant Aid Society“ und half Juden bei der Einwanderung in die USA.

2. Henry Baer wurde am 6. Oktober 1935 in Heidelberg als Sohn von Dr. med. dent. David Baer Sein Vater war von 1923 bis 1931 als Zahnarzt in der Zahnklinik der Ortskrankenkasse in Heidelberg tätig und ab 1932 war selbstständiger Zahnarzt mit einer Praxis in der Heidelberger Straße 15. Im April 1933 wurde David Baer die Kassenzulassung entzogen. Wie alle „nichatarischen“ Ärzte verlor er seine Anstellung im öffentlichen Gesundheitswesen. Bis April 1935 hatte Dr. Baer dann eine Praxis für Privatpatienten.

Im August 1936 floh die Familie Baer dann in die USA. Henry war zu diesem Zeitpunkt 9 Monate und seine ältere Schwester 8 Jahre. In den USA studierte Henry Zahnmedizin und wurde selber Zahnarzt. In den 1960er Jahren war er als Soldat in Südwestdeutschland stationiert.

Das Interview wurde geführt am…. 10. Mai 2016
Die Zeitzeugen wurden interview von… Schülerinnen und Schüler des St. Raphael Gymnasiums in Heidelberg
Hintergrundinfos zur Aufnahme Die Gesamtlänge der Aufnahme beträgt 115:38 Minuten und kann über den Verein Heidelberger Lupe bezogen werden (info@heidelberger-lupe.de)
Schlagwörter –     Nationalsozialismus

 

–     Ausschluss von Juden aus Wirtschaft, Vereinen, Schulen

–      Diskriminierung, Vorurteile

–      Flucht und Emigration

–      Shoah

Zeitzeugeninterview Michael Ludwig und Anita Hedwig Pinkuss 

Zeitzeugeninterview mit….. Michael Ludwig Pinkuss  (* 04. November 1935 ) und Anita Hedwig Pinkuss
Hintergrundinfos zu den Interviewten
Michael Ludwig Pinkuss   Michael Ludwig Pinkuss wurde am 4. November 1935 in Heidelberg als Sohn des Rabbiners Dr. Fritz Pinkuss (1905-1994) und Lotte Selma Pinkuss, geb. Sternfels (1912-2003) geboren. Lotte Selma Pinkuss hatte 1933 das staatliche Examen als Säuglings- und Kinderpflegerin an der Universitäts-Kinderklinik in Heidelberg abgelegt und arbeitete als Praktikantin im Kinderheim der jüdischen Gemeinde München. Fritz Pinkuss promovierte 1929 an der Universität in Würzburg und war seit 1930 Bezirksrabbiner in Heidelberg. Die Familie emigrierte im August 1936 nach Brasilien. Dank der vorausschauenden Vorsicht von Rabbiner Dr. Fritz Pinkuss war sein Sohn Michael von traumatisierenden Erlebnissen in Nazi-Deutschland verschont geblieben. Fritz Pinkuss wurde 1945 an der Universidade de São Paulo habilitiert und war seit 1936 Rabbiner der größten jüdischen Gemeinde Südamerikas, der Congregacao Israelita Paulista. Die Congregacao Israelita Paulista in São Paulo war zudem lange Zeit die größte von deutschen Immigranten gegründete jüdische Gemeinde im Ausland. Später begründete er an der Universität der Stadt das Zentrum für jüdische Studien.   Michael Ludwig Pinkuss ließ sich an Universidade de São Paulo zum Diplom-Ingenieur ausbilden und lebt in São Paulo. Er ist mit Anita Hedwig Pinkuss verheiratet.
Das Interview wurde geführt am … 10. Mai 2016
Die Zeitzeugen wurden interviewt von … Schülerinnen und Schüler des Bunsen Gymnasiums Heidelberg
Hintergrundinfos zur Aufnahme
Die Gesamtlänge der Aufnahme betragt 32:14 Minuten und kann über den Verein Heidelberger Lupe bezogen werden.

(info@heidelberger-lupe.de)
Schlagwörter    
– Emigration nach Brasilien

– Aufnahme und Leben in der Jüdischen Gemeinde in Brasilien

–  Über Jom haScho’a, den Tag des Gedenkens an Holocaust und Heldentum
 
– Was wurde in Sao Paulo von den Geschehnissen in Nazi-Deutschland bekannt?  

– Welche Wiedergutmachung gab es im Umfeld?      

Zeitzeugeninterview mit Ronald H. Kay (Heinz Julius Kahn)

Zeitzeugeninterview mit…..Ronald H. Kay (Heinz Julius Kahn); (* 24. März 1923 )
Hintergrundinfos zu den Interviewten 
Ronald H. Kay – Heinz Julius Kahn   Heinz Julius Kahn wurde am 24. März 1923 in Heidelberg als Sohn von Martha Kahn, geb. Herz (1894-1986) und Siegfried Kahn (1881-1981) geboren. Er ist der Bruder von Erich Sigmund Kahn (Prof. Dr. Dr. Eric Kay). Die Informationen zum Schicksal der Eltern haben wir auf der Tafel für Prof. Dr. Dr. Eric Kay zusammengefasst. Nach der Schulausbildung in Heidelberg ließ sich Heinz Kahn von 1937 bis 1939 in Mannheim zum Elektriker ausbilden. Im März 1939 emigrierte er mit einem Kindertransport nach Großbritannien und konnte bereits am 3. Mai 1940 nach Kalifornien/ USA ausreisen. Dort arbeitete Heinz Kahn die ersten Jahre als Fabrikarbeiter und nahm den Namen Ronald H. Kay an. Von 1943 bis 1946 diente er bei der US-Army. Dann studierte Ronald Kay Physik an University of California in Berkeley. Nach verschiedenen Tätigkeiten arbeitete er von 1956 bis 1984 im Forschungslabor bei International Business Machines Corporation – daneben in den Jahren 1967 und 1968 IBM Fellow am Massachusetts Institute of Technology. Von 1988 bis 2000 war Ronald Kay Gründungsdirektor und Vorstandsmitglied des International Computer Science Institutes in Berkeley. In den Jahren von 1982 bis 2000 war er Gutachter für das Bundesministerium für Forschung und Bildung sowie von 1993 bis 1999 Mitglied der Informatik-Kommission der Max Planck Gesellschaft. Am 6. Juni 1994 erhielt Ronald Kay das Bundesverdienstkreuz. Seit Oktober 1995 ist er Mitglied im Heidelberg Club International. Von 2006 bis 2012 war Ronald Kay Dozent am Botanischen Garten in San Francisco. Ronald Kay war seit 1949 mit Renate Kahn, geb. Lesser (1927-2016) verheiratet und lebt in San Francisco/ Kalifornien.   Zwei seiner drei Kinder, Debra und Anthony und deren Töchter, Elysia, Naomi und Lilliana leben in Oakland/ Kalifornien. Eine zweite Tochter, Leslie und deren Tochter Sarah und Grossenkel Weston leben in Portland/ Oregon; Leslie’s Sohn Asa und Enkel Lazer wohnen in Minneapolis/ Minnesota.
Das Interview wurde geführt am … 10. Mai 2016
Die Zeitzeugen wurden interviewt von … Schülerinnen und Schüler des Hölderlin Gymnasiums
Hintergrundinfos zur Aufnahme 
Die Gesamtlänge der Aufnahme betragt 105:47  Minuten und kann über den Verein Heidelberger Lupe bezogen werden.

(info@heidelberger-lupe.de)
Schlagwörter     
– Novemberpogrom 1938  

– Kindertransport nach England  

– Über Juden, die in die USA emigrierten  

– Sammlung Prinzhorn und „entartete Kunst“ unter den Nazis  

– In wieweit haben wir heute Schuld an den Taten unserer Vorfahren?  

– Was ich in Amerika gelernt habe